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10. Marsch für Tausend
05. Oktober 2017 | 13:00 Uhr
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Treffpunkt: 13:00 Uhr vor dem ehemaligen Sammellager
Kleine Sperlgase 2a, 1020 Wien
Im Anschluss (15:00):
ALLES GESEHEN – NICHTS GEWUSST
Vortrag von Dir. Mag. Dr. Gerhard Baumgartner
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6–8, 1010 Wien
Zum Gedenken an die im Nationalsozialismus verfolgten, nach Weißrussland deportierten und in Maly Trostinec* ermordeten jüdischen Wienerinnen und Wiener.
Wie bei einem Begräbnis im Trauerzug gehen wir vom ehemaligen Sammellager in der Kleinen Sperlgasse 2a in die Innere Stadt zum Mahnmal am Judenplatz und verlesen dort die Namen jener, die am 5.Oktober 1942 nach Weißrussland deportiert worden sind. Es ist der zehnte und letzte Marsch! Deshalb laden wir zum Abschluss nach dem Verlesen der Namen ins Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.
Zehn Mal wurden zwischen dem 28.November 1941 und dem 5.Oktober 1942 von Wien aus Österreicher und Österreicherinnen, die nach den Nürnberger Rassegesetzen als jüdisch galten, nach Weißrussland, nach Minsk/Maly Trostinec* in den Tod geschickt. An keinem anderen Ort sind so viele Österreicher und Österreicherinnen von den Nationalsozialisten als Opfer der Shoa ermordet worden wie in Maly Trostinec. Aber bis heute haben sie dort kein Grab, erinnert nichts an sie! Ohne Grabmal, auf dem ihre Namen steht, bleiben sie die, zu denen man sie vor 75 Jahren gemacht hat: Ausgestoßene. Sie müssen endlich wieder zu einem Teil der österreichischen Gesellschaft werden. Und solange dort, wo sie ermordet wurden, nichts an sie und an ihren gewaltsamen Tod erinnert, ist es so, als hätte es sie, aber auch die Verbrechen an ihnen gar nicht gegeben – dann hätten die Nationalsozialisten wirklich gewonnen. Das dürfen wir nicht zulassen!
Der Marsch für Tausend ist ein Akt des Letze-Ehre-Erweisens. Der Verein IM-MER (Maly Trostinec erinnern) will so aber auch mahnen: Der österreichische Nationalrat hat am 13. Oktober 2016 die österreichische Regierung einstimmig beauftragt, ein Grabmal für die österreichischen Opfer der Shoa in Maly Trostinec zu errichten, ein entsprechender Grundsatzbeschluss der Bundesregierung unter Federführung von Bundeskanzler Kern ist aber bis heute ausständig. Der Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl hat ein Grabmal bereits 2015 zugesagt, ohne dass etwas geschehen wäre, dabei ist es 75 Jahre nach den Massenermordungen in Maly Trostinec allerhöchste Zeit!
2017
gab/gibt es auch an den anderen Jahrestagen der Deportationen nach Maly Trostinec einen Marsch für Tausend:
06. Mai, 20. Mai, 27. Mai, 02. Juni, 09. Juni, 17. August,
31. August, 14. September, 05. Oktober 2017
Treffpunkt immer um 13 Uhr vor dem ehemaligen Sammellager Kleine Sperlgasse 2a
Information und Anmeldung:
Waltraud Barton, Verein IM-MER, Tel +43 664 4011511
waltraud.bartonIM-MER.at
Film zum MARSCH FÜR TAUSEND am 06. Mai 2017 >>
*1300 Eisenbahnkilometer von Wien entfernt war Maly Trostinec vor 75 Jahren ein kleines Dorf außerhalb der weißrussischen Hauptstadt Minsk, heute ist es "eingemeindet" und Teil der Großstadt.
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